NRW-Lokalradios: Interview mit Armin Laschet zur aktuellen Corona-Situation

NRW-Ministerpräsident hat Hoffnung, „dass Weihnachten 2021 ein besseres werden könnte als Weihnachten 2020“

Oberhausen, 17. November 2020

Heute stellte sich Ministerpräsident Armin Laschet in einer Sondersendung der NRW-Lokalradios den Fragen von Jose Narciandi, Leiter des NRW-Landtagsstudios, und der Hörerinnen des NRW-Lokalfunks zum Thema Corona. Das ganze Interview können die NRW-Lokalradio-Hörer auch über den Podcast „Corona. Und jetzt?“ anhören. Dieser ist wie immer neben den lokalen Websites auch auf Spotify, Deezer, Google- und Apple-Podcasts sowie Audio Now abrufbar.

Hier die wichtigsten Antworten von Ministerpräsident Armin Laschet:

Das Ergebnis der gestrigen fünfstündigen Runde der Ministerpräsidentinnen und der Bundeskanzlerin sind keine Lockerungen, keine Verschärfungen, dafür aber viele Apelle. Ist das auch die Aussage, die Sie dazu treffen würden?
„Ich finde fünf Stunden Zeit nicht so viel, wenn man weiß, was da alles im Moment ansteht, was die Menschen bewegt. Da werden noch viele Stunden mehr als diese fünf gebraucht werden, um das alles vorzubereiten.“

Nächste Woche Mittwoch ist die nächste Konferenz geplant, in der es dann um mögliche Verschärfungen gehen soll, für den Fall, dass sich das Infektionsgeschehen nicht grundlegend in eine positive Richtung bewegt. Warum wartet man noch eine Woche?
„Mich wundert das ein wenig in der öffentlichen Wahrnehmung und der Berichterstattung über den gestrigen Tag, dass alle sagen: ‚Warum wurde denn nicht mehr beschlossen?‘ Wir haben den Menschen im Moment eine ganze Menge zugemutet. Reden Sie mal mit Gastronomen, reden Sie mal mit Hotels, reden Sie mal mit Fitnessstudios, mit Kosmetikläden, mit vielen, die jetzt existentielle Ängste haben, weil wir so viel beschlossen haben. Die sitzen nicht vor dem Radiogerät und sagen:
‚Was kann man noch alles schließen?‘, sondern die sagen ‚Wie kommen wir hier wieder raus aus dieser Notlage?‘ Insofern ist diese Erwartungslage, es muss immer noch mehr geschlossen werden, falsch. Wir wollen am 25. November sehen, wie sich die Zahlen entwickelt haben, und was die Perspektive für Dezember und Januar und die Monate danach ist.“

Eine Hörerin schlägt vor, das sogenannte „Solinger Modell“ frühestens ab der 7. Klasse zu etablieren.
„Ich finde, so eine Hörerstimme würde mal in den Landtag gehören. Dass mal in einer Debatte, wo alle sagen, das ,Solinger Modell‘ ist toll, mal eine Mutter, die das pragmatisch schildert, angehört würde… ‚Solinger Modell‘ heißt, wir schicken die Hälfte der Kinder ins Homeoffice. Die sitzen dann – bei manchen Familien – in einer 2-3-Zimmer-Wohnung mit 2-3 Kindern und sollen da dann so gut lernen wie in der Schule. Das ist absurd, dass das die Bildungsgerechtigkeit erhöht. Man kann in Einzelfällen darüber nachdenken, eh eine ganze Schule in Quarantäne geht, … auch Homeoffice zu machen, auch mit digitalen Endgeräten, wenn sie denn für alle Kinder da sind, und Unterricht per Bildschirm zu machen. Aber für viele Kinder ist das eine schlechtere Option. Uns sind die Bildungschancen der Kinder wichtig und deshalb tun wir alles, um für den Präsenzunterricht zu kämpfen… Für ältere Schüler ist die Lage anders… In der Oberstufe, in den Berufsschulen kann man über andere Modelle nachdenken als in Grundschulen. Und genau das macht die Schulministerin jeden Tag.“

Viele Hörerinnen fordern hingehen das Ende des Präsenzunterrichts und finden es moralisch verwerflich, die Kinder in normal gefüllten Klassen bei Durchzug sitzen zu lassen und einem erhöhten Infektionsrisiko auszusetzen. Was sagen Sie dazu?
„Das überzeugt mich nicht. Und es überzeugt keinen einzigen Kultusminister in ganz Deutschland. Insofern ist die Frage auch keine parteipolitische. Und wenn man die Zahlen sieht: 95 Prozent unserer Schulen sind im Normalbetrieb. Es gibt kein Infektionsrisiko erhöhter Art derzeit in den Schulen, sodass die Kinder geschützt sind, wir da aber vielleicht noch besser werden müssen. Wir haben in Nordrhein-Westfalen die Maskenpflicht wieder eingeführt. Man muss auch in den Pausen auf die Regeln und Abstände achten, aber es sind feste Gruppen von Kindern zusammen und es funktioniert sehr gut… Unter den Ministerpräsidenten bin ich es, aber sind es auch gerade die SPD-Ministerpräsidenten, die sehr stark auf diese Bedeutung der Bildung Wert legen.“

Warum müssen einige Dienstleistungsangebote wie Kosmetikstudios oder Tattoo­ Studios schließen, während Frisörgeschäfte öffnen dürfen?
„Das Kernargument für die Schließung im November war nicht die Frage, wer hält Hygiene-Konzepte oder Abstand ein, sondern die Kernfrage war: Wie reduzieren wir Kontakte? Und Kontaktreduktion sollte erfolgen durch all die Dinge, die nicht dringend nötig sind. Ein Restaurant-Besuch ist schön, aber er ist nicht dringend nötig. Und daher haben wir alle Bereiche geschlossen, wo Kontakte eine Gefahr sind – mit Ausnahmen von Schulen und Kitas, um die Bildung aufrecht zu erhalten.“

Wie sind die längerfristigen Perspektiven. Wären härtere Maßnahmen für kürzere Zeit nicht besser, als immer wieder an einzelnen Stellen Verschärfungen aufzurufen?
„Die Pandemie wird bleiben, das Virus wird bleiben… Wir werden mit der Pandemie leben müssen. Und ich bin fest überzeugt: Wir können nicht den gesamten Winter das gesamte soziale, öffentliche, sportliche, kulturelle Leben schließen. Das wird nicht funktionieren. Und deshalb ist es immer eine exakte Abwägung, wann man was zu welchem Zeitpunkt machen kann.“

Welcher Verzicht fällt Ihnen in diesen Tagen besonders schwer?
„Als Ministerpräsident gehört es natürlich dazu, viele Menschen zu treffen. Alles das findet ja gerade gar nicht statt. Das fehlt mir. Im privaten Umfeld ist natürlich, wenn man Essen oder ins Kino gehen kann, auch etwas, was in diesen Novembertagen fehlt.“

Wie werden wir Weihnachten in diesem Jahr feiern?
„Es wird mit Sicherheit ein anderes Weihnachten sein als alle Weihnachten zuvor. Es wird sicher auch das härteste Weihnachten sein, weil es auch wichtig ist, vorsichtig zu bleiben und Kontakte möglichst zu reduzieren. Aber welche Empfehlungen man jetzt genau für Familienfeste gibt, das muss man leider erst im Dezember anhand des Infektionsgeschehens beurteilen.“

Wie wird Weihnachten nächstes Jahr aussehen?
„Es ist unsere große Hoffnung, dass nächstes Jahr bessere Zeiten beginnen. Dass wir in einem Jahr auch sehr viele Millionen Menschen geimpft haben könnten, wenn der Impfstoff zu Jahresbeginn kommt, und dass das Weihachten 2021 ein besseres werden könnte als das Weihnachten 2020.“


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Pressemitteilungen 2020

23.12.2020

Aktion Lichtblicke: Bisher über 2,2 Millionen Euro Spenden für Kinder in NRW
Großer Lichtblicke-Spendentag bei den NRW-Lokalradios bringt Rekordergebnis von über 1,1 Millionen Euro

Heute ist Großer Lichtblicke-Spendentag. Die NRW-Lokalradios stellen an diesem Tag traditionell ihr Programm ganz in den Dienst der guten Sache und sammeln den ganzen Tag mit vereinten Kräften Spenden für Kinder und Familien in Not. Gemeinsam haben die 45 NRW-Lokalradios am Großen Lichtblicke-Spendentag für die Aktion Lichtblicke e. V. geworben und ihre Hörer so mobilisiert, dass in den letzten Monaten die beeindruckende Summe von 2,2 Millionen Euro zusammengekommen ist. Allein am heutigen Mittwoch spendeten die Lokalfunk-Hörer bisher unglaubliche 1,2 Mio. Euro für den guten Zweck (Stand: 15.00 Uhr). Damit liegt das Spendenergebnis im Stichtagsvergleich um 400.000 Euro höher als im letzten Jahr – ein absolutes Rekordergebnis.

15.10.2020

Aktion Lichtblicke e.V. verzeichnet Rekordergebnis
NRW-Spendenaktion sammelt über 4,6 Mio. Euro für benachteiligte Kinder und Jugendliche

Die Menschen in NRW können sich aufeinander verlassen. Das zeigt das überragende Spendenergebnis der Aktion Lichtblicke e.V. Die gemeinsame Hilfsaktion der NRW-Lokalradios sowie der kirchlichen Hilfswerke Diakonie und Caritas in Nordrhein-Westfalen freut sich über ein Rekordergebnis von über 4,6 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2019/2020, das am 30.09.2020 endete. Seit dem 22-jährigen Bestehen der Aktion Lichtblicke konnte die Hilfsaktion für benachteiligte Kinder und Jugendliche aus NRW noch nie eine solch hohe Spendensumme erzielen. Mit einem Plus von rund 841.000 Euro (+ 22,2 Prozent) liegt das Geschäftsergebnis der Aktion Lichtblicke e.V. erstmals über der 4-Mio.-Euro-Spendengrenze – und das mehr als deutlich.

15.07.2020

ma 2020 Audio II: radio NRW und die NRW-Lokalradios sind mit Reichweiten-Gewinnen erfolgreichstes Radioangebot bundesweitweit
radio NRW verzeichnet in der Durchschnittsstunde starke Gewinne in der Zielgruppe 14-49 Jahre

radio NRW und die NRW-Lokalradios stehen an der Spitze des bundesweiten Reichweiten-Rankings – und das heute zum 41. Mal in Folge. Im klassischen UKW-Segment weist die ma 2020 Audio II für radio NRW eine Tagesreichweite von 4,374 Mio. Hörern (Hörer gestern, Mo.-Fr., Basis Deutschsprachige 14+) und eine Bruttoreichweite von 1,500 Mio. Hörern in der werberelevanten Durchschnittsstunde (6.00 bis 18.00 Uhr, Mo.-Fr., Basis Deutschsprachige 14 +, + 25.000 Hörer) aus. Mit diesem Gewinn bauen radio NRW und die NRW-Lokalradios ihren ersten Platz unter allen Radioangeboten in Deutschland aus. In der werberelevanten ZG 14-49 gewinnt der NRW-Lokalfunk in der Durchschnittstunde 44.000 Hörer und bleibt mit 732.000 Hörern unangefochtener Marktführer in Deutschland.

27.03.2020

„Gemeinsam gegen Corona – Lichtblicke hilft!“
Aktion Lichtblicke e.V. und NRW-Lokalradios sammeln für betroffene Familien mit Kindern in der Corona-Krise

Die Corona-Krise beschäftigt Deutschland und NRW immer mehr. Nicht nur die Auswirkungen des Kontaktverbots, sondern auch die wirtschaftlichen Folgen sind für viele Menschen derzeit kaum absehbar. Nachbarschaftliche Hilfe in NRW und Solidarität mit Kindern und Jugendlichen in Not – dafür steht seit über 20 Jahren die Aktion Lichtblicke. Die Auswirkungen der Corona-Krise betreffen die ganze Gesellschaft. Manche wird es allerdings äußerst hart treffen. Und genau mit diesen Menschen wollen sich die Aktion Lichtblicke und der NRW-Lokalfunk solidarisch zeigen. Daher gibt es nun die Möglichkeit, zielgerichtet für die Familien mit Kindern zu spenden, die durch den wochenlangen Stillstand des gesellschaftlichen Lebens in eine existentiell bedrohliche Situation geraten sind.

02.01.2020

NRW-Lokalradios „Zahltag – Wir zahlen deine Rechnung!“ – Bewerbung ab jetzt möglich
Der Zahltag wird „grün“: NRW-Lokalradios pflanzen einen Baum für jede bezahlte Rechnung

Die Weihnachtsgeschenke waren teurer als geplant und jetzt herrscht Ebbe in der Haushaltskasse? Kein Problem, die NRW-Lokalradios haben die Lösung und sorgen für gute Stimmung zum Start ins neue Jahr: Vom 6. Januar bis 14. Februar 2020 läuft wieder das beliebte Radiospiel „Zahltag – Wir zahlen deine Rechnung“, bei dem sich die NRW-Lokalradios um die ungeliebten Rechnungen ihrer Hörer kümmern. Und das auch noch nachhaltig. Der Zahltag wird „grün“: Für jede bezahlte Rechnung pflanzen die NRW-Lokalradios jeweils einen Baum, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Infos dazu gibt es unter www.plant-my-tree.de.


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Ina Pfuhler

Ina Pfuhler

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